Das Soca Tal im Triglav Nationalpark
Das Soča Tal, an der italienisch – slowenischen Grenze gelegen, gehört zum Triglav Nationalpark und ist neben seiner beeindruckenden Landschaft vorwiegend durch verschiedenste Wassersportarten wie Kajak, Canyoning, Rafting usw. bekannt. Und wo man solche Sportarten ausüben kann, da muss es auch jede Menge attraktiver Wasserlandschaften geben. Und, das kann ich schon vorwegnehmen, die gibt es wahrlich!
Tag 1:
Die Fahrt von Tarvis über den Predil Pass eröffnet erste Eindrücke einer imposanten Naturkulisse. In engen Kehren bahnt sich die schmale Straße durch herrliche Herbstwälder Ihren Weg steil abwärts, links und rechts „bewacht“ von mächtigen Bergmassiven. „Let´s go Soča!“
Der erste Ort unten im Tal, Lop Pod Mangartom ist zugleich auch mein erster Halt, hier gibt es 2 Klammen bzw. Wasserfälle, einer davon, am Fluss Fratarica gelegen, ist mein erstes Ziel.
Ausgestattet mit meinen geliebten Gummistiefeln (die sollte ich die nächsten 3 Tage durchtragen) überquere ich einen kleinen Bach und fortan ging es deftig steil nach oben. Das Rauschen des Baches gab mir die Sicherheit, hier richtig zu sein. „Pooah“, ist das hier steil!! Und dann offenbarte sich mir der Platz meiner Begierde, zwei kleine Pools, verbunden mit einem feinen Wasserfall. . . aber ich war auf der falschen Seite! Ich konnte Sie zwar deutlich sehen, aber leider nur durch viele Äste mit massig bunten Blättern. Also, alles retour hinunter und auf der anderen Seite des Baches wieder hinauf, ein Lob auf meine perfekte Recherche.
Eine knappe Stunde später hat´s dann aber gepasst. Ein schmaler Steig führte mich auf einen ebenso schmalen Grat, gute 30 – 40 Meter oberhalb der beiden Pools. Sehr luftig ging es da zu, ich konnte meine Stativbeine nicht einmal völlig auseinanderspreizen, weil einfach zu wenig Platz war. Aber das war, soviel ich sehen konnte, auch der einzig lohnende Platz, um dieses Naturspektakel zu fotografieren.
Lediglich ein paar Kilometer weiter im Tal befand sich mein zweiter Spot. Der Weg zur Moznica-Klamm war vergleichsweise „Kinderwagen-tauglich“, nach knappen 30 Minuten erreichte ich die imposanten Tröge.
Um hier halbwegs interessante Bilder zu machen, geht es vor allem um eines: wie weit getraust Du dich, dein Stativ an den Schluchtenrand hinaus zu rücken, um einen möglichst uneingeschränkten Blick in die Tiefen der Schlucht zu erhaschen (hin und wieder ist es . . . . ein Kompromiss!)
Aber das Schöne ist, das es auch immer wieder Stellen gibt, wo man direkt bis zum Wasser gelangt. Dadurch ergeben sich unendliche Möglichkeiten, einzelnen Details von Wasser und Fels zu fotografieren. Ich war völlig alleine und so konnte ich mich nach Herzenslust austoben.
Tief beeindruckt von der ebensolchen Schlucht begegne ich am Rückweg zwei Fotografinnen, die erzählen mir, das Sie ursprünglich einen Workshop an den letzten beiden Tagen gebucht hatten, dieser aber wegen des vielen Regens abgesagt werden musste (heute war ein wolkenloser Himmel, und das sollte auch so bleiben!)
Ich „tuckelte“ gemütlich in Richtung Boveč, wo ich ein wunderbares 60 m² Apartment bezog (der pure Luxus)! Und der Wettergott meinte es weiter sehr gut mir mir. War doch, wie schon erwähnt, den ganzen Tag über keine Wolke zu sehen, so zeichneten sich gegen Abend, immer mehr interessante Himmelsstimmungen ab. Ich wollte unbedingt am Ufer der Soča fotografieren, mit den julischen Alpen im Hintergrund . . . irgendwie bin ich ein Glückskind!
Tag2:
Was für ein „barocker Tag“ (ich entleihe mir dieses Zitat vom Schauspieler August Schmölzer, der es während eines gemeinsamen Abendessens gebrauchte)! Auf einen ähnlich schönen Sonnenaufgang wie am Abend zuvor machte ich mich auf den Weg von der hier so mächtig breiten, ruhig und still dahinfließenden Soča zu den kleinen Trögen.
Die ersten Eindrücke hauen Dich um, unglaublich, welche wunderschönen Facetten das Wasser hier in den Fels geschliffen hat. Dieser Abschnitt wird wohl nicht viel länger als 300 Meter sein, ich verbrachte knappe 3 Stunden da! An diesem Platz sind gleichgesinnte Amateurfotografen durchaus „prominent“ vertreten, jedoch nie störend. Es entstand der eine oder andere nette Gedankenaustausch.
Keine 800 Meter weiter flussaufwärts geleitet Dich eine dieser vielen und berühmten Hängebrücken (die tosende Gischt tief unter Dir lässt hier schon den Ruf nach etwas weniger morschen Holzplanken laut werden) ins nächste Eldorado, den großen Soča-Trögen. Ja, hier sind bedeutend mehr Touristen unterwegs, allerdings wagen sich nur ganz wenige dorthin, wo es „wirklich schön“ ist. Das Thema Schwindelfreiheit ist ein wirklich „treuer Begleiter“. Und ja, es gab Situationen, wo ich auf ein Bild verzichten musste . . .
Hier findet man unter anderem diese wunderbaren und ganz dünnen „Wasserfäden“, die sich in die blau-grüne Soča ergießen. Ja, das sind wahrlich „barocke“ Eindrücke.
To be continued . . .
Klaus
Comments